Über den Leipziger Tellerrand geguckt – ESS-Kultur verbindet

Leipziger Netzwerk der Ess-Klasse - Abschlussveranstaltung_20_12_2011_Esskultur (c) ess-klasse.eu

Leipziger Netzwerk der Ess-Klasse - Abschlussveranstaltung_20_12_2011_Esskultur (c) ess-klasse.eu

Spontan lud uns die Koordinatorin des Leipziger Netzwerk der Ess-Klasse am 20.12.2011 in die 16. Leipziger Mittelschule ein. Auf dem Speiseplan stand ein Blick „über’n Leipziger Tellerrand“ zu wagen und sich einen nachmittag lang von Ess-Kultur verwöhnen und inspirieren zu lassen.

Ess-Kultur international

Die 16. Mittelschule in Leipzig verfügt über 400 SchülerInnen, liegt mitten im Ortsteil Volkmarsdorf und ist international aufgestellt. Der Anteil der ausländischen SchülerInnen liegt bei 25% und der Migrationsanteil bei 45%. Super toll und exklusiv war der Empfang im einheimischen Speisesaal. Klein, fein und oho! Stärken vor Ort gibt es viele. Das gleichnamige Projekt des B Bundesministeriums erlaubt die ein oder andere besonders zu betonen und hervorzuheben. Vollwertig soll es sein, gesund, abwechslungsreich, lecker…die Rede ist natürlich vom Schulessen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen bzw. „Qualitätsstandards für die Schulverpflegung“ kann man seit 2007 bei der der deutschen Gesellschaft für Ernährung e. v. (DGE) nachlesen. Die Praxis sieht natürlich je nach Schulart und  -Schulstandort individuell verschieden aus.

Was steht auf dem Speiseplan der Leipziger Schulen?

Nicht zuletzt hängt das natürlich vom Caterer ab. Fleisch, Fisch, Nudeln, Kartoffeln, Salat, Süßspeisen, Obst, Gemüse – alles kann, nichts muss und nicht jeder darf oder mag alles essen, was auf den Tisch kommt. Warum der ein oder andere Schüler nicht am gemeinsamen Mittagessen teilnehmen möchte, hat vielfältige Gründe. Sei es, dass selbst zu Hause gekocht wird, das Essen nicht schmeckt, der Speiseplan nicht passt – Studien haben längst ergeben, dass eine warme Mahlzeit die Leistungskurve der Kids und Teens nach oben treibt.

Das Leipziger Netzwerk der Ess-Klasse oder Esskultur verbindet?

Das weiß auch die Projektkoordinatorin des Leipziger Netzwerkes der Ess-Klasse, Rosemarie Schneider. Sie hat sich bereits vor langer Zeit dem Thema Schulspeisung verschrieben und engagiert sich weit über den Leipziger Tellerrand hinaus bis nach Berlin, um das Thema bei ihren Abgeordneten auf die Tagesordnung zu bringen. Im Rahmen einer besonders originellen Verkostung entführt sie geladene Gäste in kulinarische Genusswelten. Von Milchreis bis Baklava und von gefülltem Börek bis hin zu Soljanka (natürlich mit 100% Hühnchen) gab es allerlei Selbstgekochtes zum Prrobieren. Die Köchinnen verband neben der Leidenschaft am Kochen auch die kulturellen Traditionen. Frauen aus unterschiedlichen Kulturkreisen wurden im Thema Ernährung vereint, um die einheimische Esskultur anzureichern und/oder zu veredeln.

Gerichte mit Geschichte

Dabei lernten sie im Zeitraum von 3 Monaten die Essensversorgung in Kindereinrichtungen, Schulen und Betriebskantinen kennen, kochten mit und unter fachmännischer Anleitung. Das Ziel: Gerichte aus ihrem Herkunftsland umfassend mit Geschichte, Bräuchen und Rezepten zu präsentieren. Nebenbei praktisch, förderte sich Sprachkompetenz und das Verständnis füreinander wie von selbst. Alle erhielten nicht nur eine Teilnahmebestätigung sondern erstellten auch aktuelle Bewerbungsunterlagen mit druckfrischen Zertifikaten…und direkt nach dem Essen ging es ab ins Praktikum. Und alle anderen erwartet ab Januar ein Kalender mit abwechslungsreichen Rezepten und internationalen Geschichten. Direkt zum Nachkochen, Mitmachen und natürlich auch zum Veredeln der Schulspeisung oder des Mittagessens in der Kita.

p.s. aus religiösen gründen essen in sachsen etwa 0,6% der schülerInnen nicht mit. in der 16. leipziger mittelschule gibt es hier noch viel zu tun. nur 20 schülerInnen nehmen an der von der schule angebotenen versorgung mit dem caterer teil. wer mehr zur schulspeisung in sachsen wissen will, kommt gern zu den täglichen öffnungszeiten von 16:30 bis 18 uhr im familienbüro leipzig vorbei. die broschüre „schulverpflegung in sachsen“ gibt aufschluss und kann gern vor ort abgeholt werden.

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