Schwarz auf weiß: Keine KiTa-Plätze bis 1.9.2014 in Leipzig

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Der Anspruch auf einen Ganztagsplatz in einer Kindertageseinrichtung bzw. Kindertagespflege wurde zum 1. August 2013 erweitert. Seit diesem Zeitpunkt haben alle Kinder ab vollendetem ersten Lebensjahr einen Rechtsanpruch auf Betreuung, Bildung und Erziehung in einer öffentlich geförderten Ganztagsbetreuung. In fast allen deutschen Kommunen wurde seit 2008 intensiv an einem bedarfsgerechten Angebot gearbeitet und zusätzliche Plätze geschaffen, um die prognostizierte Nachfrage abzufedern und die Bürgerinnen und Bürger bei einer eventuell gewünschten Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen.

strukturiertes Vorgehen

Über den Rechtsanspruch und die daraus entstehenden Notstände bei der Platzsuche und -findung wurde in allen Medien viel geschrieben. Anwälte spezialisierten sich umgehend auf den neu entstehenden Markt und die eine oder andere Existenzgründung bietet Services a la ‚Mc Krippe‘ und ‚Kauf Dir Deinen Platz‘ an. Die familienfreund KG unterstützt neben vielen anderen Themengebieten bereits seit 2006 bei der Recherche nach einem bedarfsgerechten Angebot. Wie die jungen Eltern an den richtigen Platz und das auch noch rechtssicher kommen, haben die Medien und Jugendämter in den meisten Fällen verschwiegen.

Um dem Problem der Unkenntnis entgegenzuwirken, hat der  Familienservice für die eigene Arbeit eine Zeitschiene für einen Ganztagsplatz nach Sozialgesetzbuch 8 (SGB VIII) entwickelt. Dieses Material wird durch das mobile Familienbüro auch bei Seminaren zum Wiedereinstieg verwendet. Nach diesen fünf einfachen Schritten finden die Sorgeberechtigten für ihren Liebling einen Platz. Falls es kein Platzangebot gibt, ist dies auch eine rechtssichere Grundlage, um die Eigeninitiative nachzuweisen und dem Anwalt/Gericht hieb- und stichfest zu zeigen, welche Unterstützung der örtliche/öffentliche Träger der Jugendhilfe gegeben hat.

  1. Bedarf herausfinden, Kind ! Nicht Elter(n)
  2. Angebote ( KiTa & KTP ) ansehen (Konzept etc., nicht ! Platz)
  3. formlose, schriftliche Bedarfsanmeldung
  4. Schriftliche, konkrete ! Zusagen bzw. Absagen einholen
  5. Bedarf beim örtlichen Träger (~Jugendamt) anzeigen, Beratung beanspruchen und Platz erhalten

Stand per 10. März 2014 in Leipzig

In den letzten Jahren hat sich das Wirkungsgebiet der familienfreund KG von Leipzig und Mitteldeutschland weg entwickelt. Zu Beginn 2014 wird die Stadt Leipzig von der Vergangenheit eingeholt. Bereits mehrfach wurde sowohl beim Familienbüro als auch beim Work-Life-Balance-Portal über den schleppenden Ausbau in Kindertagesbetreuung berichtet. Bedarfspläne sind toll und die lokalen Medien berichten gern darüber, aber die Realität sieht leider anders und zudem sehr trüb aus. Aufgrund der angespannten, größtenteils aussichtslosen Situation haben sich vermehrt Leipziger Arbeitgeber bezüglich Unterstützung für die eigenen Mitarbeiter an die familienfreund KG gewandt. Durch den oben dargestellten Prozess wird es den Kollegen in der Mitarbeiterbetreuung möglich, verlässliche Aussagen zur Platzsituation zu treffen und ganz gezielt Vorschläge für KiTa bzw. Tagesmutter/Tagesvater zu machen.

Am 10. März 2014 kam die aktuellste Rückmeldung – vom Öffentlichen Träger der Jugendhilfe – auf die schriftliche Bedarfsanmeldung zum 12. Februar 2014. Wenn Sie in den Prozess schauen, sehen Sie, dass dies der letzte Schritt im 5-Stufen-Plan ist. Allerdings war im Fax kein Platzvorschlag enthalten, sondern die Abteilungsleiterin des Amtes für Familie, Bildung und Soziales teilte mit, dass bis zum 1. September 2014 in der Stadt Leipzig kein Platz in einer Kindertageseinrichtung vorhanden ist.

Und für die, die es gar nicht glauben können, wurde die Absage der Stadt Leipzig als anonymisiertes Schreiben zur Verfügung gestellt. SKANDAL ! werden Sie sagen. Und Recht haben Sie, denn die geforderten Eigenbemühungen wurden bereits umfangreich dargestellt und es wurden auch keine Alternativen genannt.

Meckerer ? Lösungsanbieter !

Kritik ist schmerzhaft. Besonders dann, wenn sie nicht unbegründet ist und Lösungsvorschläge enthält. Konstruktive Kritik ist, gerade im Zusammenspiel mit Kommunen, Landkreisen und deren Leistungserbringern, ein Arbeitsprinzip der familienfreund KG. In den letzten Jahren wurden dem (ehemaligen) Jugendamt mehrfach Kooperationen bzw. Unterstützung angeboten – in den Prozessen zur Verbesserung der Servicequalität, in der Schaffung neuer Betreuungsplätze in Kindertagespflege und, und, und. Die Geschäftsleitung holte sich immer wieder eine Abfuhr, obwohl in anderen Gemeinden eine Zusammenarbeit möglich und produktiv ist. Hier, in der sogenannten Familienstadt Leipzig, wurde sogar schriftlich bestätigt, dass von der familienfreund KG keinerlei Unterstützung benötigt wird.

Update: [10.03.14, 17:52]

Die Tochter der Mitarbeiterin des Industrieunternehmens hat während dem Schreiben des Beitrages dank der Unterstützung der familienfreund KG bei einer Kindertagespflegeperson einen Platz erhalten. Nach dem Veröffentlichen des Beitrages wurde ich von einer Kollegin darüber informiert. Am Donnerstag letzter Woche kamen wir einem ähnlichen Schreiben des Amtes für Jugend, Familie und Bildung zum 1. April 2014 zuvor und konnten dem Sohn einer Beschäftigten aus dem IT-Sektor einen U3-Platz vermitteln.

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