Schulschwimmen soll bleiben

Junge taucht (c) Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Junge taucht (c) Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Das Schulschwimmen an Leipzigs Mittelschulen und Gymnasien kann höchstwahrscheinlich doch fortgesetzt werden. Die Fraktionen des Stadtrates wollen die Kürzungspläne der Verwaltung gemeinsam stoppen. Als die LVZ Ende Juli aufdeckte, dass der Schwimmunterricht in Leipzig ab September drastisch gekürzt werden soll, brach ein Sturm der Entrüstung los. Eltern, Sportlehrer und Politiker kritisierten den Plan der Stadtverwaltung, an Mittelschulen und Gymnasien keine neuen Schwimmkurse mehr anzubieten.

Schulschwimmen muss bleiben

Bürgermeister Thomas Fabian (SPD) begründete diesen Schritt mit Preiserhöhungen bei der Sportbäder Leipzig GmbH, einer Tochter der Kommunalen Wasserwerke (KWL). Ab 1. September 2008 kostet die Hallennutzung für Schulen 10,70 Euro pro Bahn und Stunde – statt zuletzt 9,63 Euro. Da der einjährige Schwimmunterricht an den Grundschulen lehrplanverpflichtend ist, müsse die Stadt die Zusatzkosten von 47 000 Euro in den höheren Klassenstufen einsparen, so Fabian.

Dies wollen die Parteien aber nicht akzeptieren. „Bei der jüngsten Sitzung des Sportausschusses stellten wir fest, dass alle Fraktionen entsprechende Änderungsanträge stellen“, sagt Linke-Stadträtin Margitta Hollick. Zwar handele es sich hier um eine freiwillige Leistung, bestätigt CDU-Stadträtin Anita Kühn. „Gerade wir als CDU-Fraktion sehen die vielen freiwillige Leistungen der Stadt als kritikwürdig an. Beim Schwimmunterricht kann eine ungenügende Ausbildung jedoch das Leben von Kindern gefährden. Deshalb muss das Schwimmen bleiben.“

Preissteigerungen aus der Zeitung

Kühn leitet die Leipziger Sportmittelschule, die ebenso wie das Sportgymnasium von der Streichung ausgenommen wäre. Dennoch hat sie zum Thema bereits eine Anfrage an den Oberbürgermeister eingereicht – mitsamt der Frage, weshalb der zuständige Ausschuss nicht vorab über die Streichpläne informiert wurde. Letzteres kritisiert auch SPD-Stadtrat Peter Geiling. „Ich war entsetzt, als ich aus dem Urlaub zurückkam und davon aus der Zeitung erfuhr. Die Verwaltung kannte die Preissteigerungspläne der Sportbäder GmbH seit Ende 2006. Es ist nicht zu verstehen, weshalb sie darüber nur intern diskutiert hat.“

Linkspartei, CDU und SPD haben ihre Anträge, den Unterricht fortzusetzen, schon formuliert. Auch die kleineren Fraktionen sind gegen Einsparungen beim Schulschwimmen. „Das Geld ist dort allemal sinnvoller eingesetzt als beim Sozialticket“, meinte FDP-Sprecherin Isabel Siebert. Die Grünen haben ihren Antrag gerade eingereicht, so Stadträtin Katharina Krefft. „Leipzig will sich schließlich als kinder- und familienfreundliche Stadt profilieren. Im Gegenzug schlagen wir Kürzungen bei den Sachverständigenkosten vor. Da soll die Verwaltung erstmal selber denken.“

quelle: lvz 30.08.2008

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