Leipziger Netzwerk für Kinderschutz nimmt Form an

netzwerk (c) pepsprog  / pixelio.de

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Das Leipziger Netzwerk für Kinderschutz nimmt Gestalt an und bietet Dienstleistern die Möglichkeit zur Mitarbeit an. In Leipzig wird das Projekt unter dem Titel „Leipziger Netzwerk für Kinderschutz“ durchgeführt. Das Leipziger Netzwerk für Kinderschutz wird bereits vorhandene Informations- und Verfahrenssysteme zur Abwendung von Kindeswohlgefährdung erhalten und weiter ausbauen.

Das Netzwerk soll Institutionen, die für Kinder oder Familien Leistungen in den Bereichen des Gesundheits-, Sozial-, Jugendhilfe- und Schulwesens erbringen, einander näher bringen. Dabei stehen folgende Ziele im Mittelpunkt:

  • Überprüfung und Verfeinerung des Informationssystems zwischen allen Institutionen
  • Qualifizierung und Sensibilisierung der Professionen
  • Ausbau präventiver bedarfsgerechter differenzierter fachübergreifender Hilfsangebote, die von den betroffenen Eltern Müttern frühzeitig angenommen werden können.

Standardisiertes Informationssystem

Zu diesem Zweck soll ein standardisiertes Informationssystem zwischen den Netzwerkpartnern zur Absicherung der schnellstmöglichen Hilfe im Risiko- bzw. Gefährdungsfall geschaffen werden. Da in der Vergangenheit das Nichtkennen von Ansprechpartnern bzw. die langwierige Suche nach geeigneten Kooperationspartnern als wesentliches Manko dargestellt wurde, soll es in Zukunft eine vernetzte Angebots- und Kontaktübersicht zwischen allen Netzwerkpartnern geben. Neben den Ansprechpartnern soll die Übersicht auch ein Kurzprofil der Hilfsangebote der Netzwerkpartner beinhalten.

Gesicherte Verfahrensstandards zur Kindeswohlgefährdung

Im Ergebnis sollen allen Netzwerkpartnern gesicherte Verfahrensstandards zum Umgang mit Kindeswohlgefährdung in Ihrer Einrichtung zur Verfügung stehen. Außerdem soll gesichert sein, dass alle Netzwerkpartner entsprechend ihrer Aufgaben- und Verantwortungsbereiche die Möglichkeiten zum Aus- bzw. Aufbau frühpräventiver Angebote prüfen und entsprechende Maßnahmen einleiten. Vorhandene Angebote sollen auf Ihre bedarfsgerechte Eignung hin überprüft und ggf. angepasst werden. Diese Maßnahmen sollen dem Fachpersonal weitere Fachkenntnisse zum Thema Kindeswohl, im Umgang mit risikobehafteten Familien, Rechte, Pflichten und Verfahrensregelungen sowie über die Verantwortung und Arbeitsweisen der Netzwerkpartner vermitteln.

Inhalte auf Konferenz konkretisiert

Die erste Konferenz fand am 23. Januar 2008 in der Volkshochschule in Leipzig statt. Dabei wurde der Inhalt und die Aufgaben des „Leipziger Netzwerkes für Kinderschutz“ konkretisiert:

  • Schaffung eines standardisierten Informationssystems zwischen den Netzwerkpartnern – Absicherung der schnellstmöglichen Hilfe im Risikofall
  • vernetzte Datenbank – Ansprechpartner, Erreichbarkeit, Angebote und gesetzlicher Auftrag
  • einrichtungsinterne Verfahrensstandardssicherung und Aufbau in den Einrichtungen der Netzwerkpartner
  • geeignete Hilfsangebote im frühpräventiven Bereich
  • Sicherung und Ausbau, auch außerhalb der Jugendhilfe
  • Qualifizierung des Fachpersonals aller Netzwerkpartner – entsprechend der Rolle der jeweiligen Professionen.

Als Ergebnisse werden bis zum Jahr 2011 eine qualitative Verbesserung in der Zusammenarbeit der Partner zum Wohle des Kinderschutzes, eine Initiierung neuer Arbeitsstrukturen und Ideen für die präventive Arbeit für und mit den Familien, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie ein breites und zielgruppenspezifisches Netz an Frühpräventionsangeboten erwartet.

Zweite Netzwerkkonferenz im Juni 2008

Für den 30. Juni 2008 ist die zweite Netzwerkkonferenz geplant. Die Netzwerkkonferenz findet halbjährlich statt und dient der Information aller Netzwerkpartner. Zu den potentiellen Netzwerkpartnern zählen bislang das Jugendamt, das Gesundheitsamt, das Schulverwaltungsamt, das Sozialamt, die Arge Leipzig, das Familiengericht, die Polizeidirektion Leipzig, verschiedene medizinische Einrichtungen (u.a. Universität Leipzig und Klinikum St. Georg gGmbh Leipzig), Verbände der niedergelassenen Hebammen, Pädiater, Gynäkologen und Psychiater, das VKKJ, freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Leipzig, die sächsische Bildungsagentur (Regionalstelle Leipzig) und diverse Beratungsangebote (u.a. Frauen- und Kinderschutzhaus Leipzig, Kinder- und Jugendtelefon und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen). Mitte diesen Jahres plant das Netzwerk für Kinderschutz die Veröffentlichung eines Offline-Kataloges mit ca. 1000 Angeboten rund um Familie und Frühprävention.

Interessierte potentielle Netzwerkpartner wenden sich bitte an Frau Hauk, Jugendamt, Projektkoordination „Leipziger Netzwerk für Kinder“.

Mail: stephanie.hauk@leipzig.de

Ursprung der Netzwerke für Kinderschutz

Das Projekt der sächsischen Landesregierung „netzwerke für Kinderschutz“ soll das gesunde körperliche, geistige und seelische Aufwachsen der Kinder fördern und einen effektiven Schutz des Kindeswohls gewährleisten. Dabei sollen hauptsächlich Eltern in Belastungssituationen in ihrer Erziehungsverantwortung unterstützt werden. Vor diesem Hintergrund wurden im Landesprojekt mehrere kommunale Netzwerke für Kinderschutz auf- bzw. ausgebaut. Diese sollen präventive Angebote für Eltern anbieten, eine Basis schaffen, um Risikosituationen schnell erkennen, um im Falle einer akuten Kindeswohlgefährdung schnell eingreifen können.

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