gefürchtet wird es von denen, die sich für kinder entschieden haben oder dies in zukunft noch tun wollten. das gespenst der finanziellen belastung wirkt groß, das glücksgefühl durch kinderlachen und gefühlte wärme wohl immer kleiner. sorgen und nöte – von wirtschaft und politik verkannt?
gestern wurde in der hiesigen regionalen tageszeitung berichtet, dass die elternbeiträge in kindertagesstätten wie jedes jahr steigen. begründet wird dies wie immer mit gestiegenen strom- und vielen weiteren kosten. die kritische frage sei erlaubt, wann denn nun die stadteigenen stadtwerke und die hochspezialisierte contractingabteilung in den „eigenen“ einrichtungen mit der arbeit beginnt? wann die vielen programme zum sparsamen umgang mit wasser, strom und wärme endlich in baren münze umschlagen?
diskutiert wurden die beiträge auch kurz bei der veranstaltung der friedrich-ebert-stiftung zum thema „kinder als armutsrisiko?“. antworten auf diese grundsätzliche frage gab es natürlich weder ein klares ja noch nein – es war jedoch eine gedrückte stimmung als die referenten über die steigende armut auch in der sogenannten mittelschicht und die mit der armut grasierende segregation berichteten. dies sind entmischungsprozesse, so dass arme in der nähe von armen und reiche in der nähe von reichen wohnen und die prozesse sich ohne gegenwehr noch stärker beschleunigen.
die begründung für die gestiegenen elternbeiträge des neuen sozialbürgermeisters prof. dr. thomas fabian, psychologe und beurlaubter professor an der erziehungswissenschaftlichen fakultät der htwk leipzig, sollte einleuchtend sein. man biete ja genügend freiplätze und ermässigungen an und das koste die stadt eh schon jede menge geld. und in zeiten knapper kassen, sei es nur legitim, die mit mehr geld an der bildung und betreuung aller zu beteiligen.
ist es einleuchtend? oder an der realität vorbei?
was ist mit den kindern, die keine möglichkeit mehr haben, betreuung zu nutzen, weil leiterinnen, auch der kommunalen einrichtungen, eine arbeitsbescheinigung verlangen? nicht nur, dass laut sozialgesetzbuch eine solche praxis mehr als fragwürdig ist, auch hat der stadtrat zu leipzig mehrfach sich zu allen kindern entschieden. dies kommt auch in den strategischen zielen der stadt zum ausdruck, nämlich der schaffung von rahmenbedingungen für eine ausgewogene bevölkerungsstruktur.
von der verwaltung wird in der diskussion um die elternbeiträge verschwiegen, dass es einen spielraum der gebühren gibt und sich leipzig seit jahren immer an der obergrenze des gesetzlich zulässigen bewegt. entsprechen da die stadträte in diesen fällen ihrem eigenen strategischen ziel?
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